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Kreuzband-Operationen

Bei Verletzungen bzw. Riss (Ruptur) des vorderen oder hinteren Kreuzbandes sollte in der Regel bei sportlich ambitionierten Patienten und/oder bei Gefühl von Instabilität des betroffenen Kniegelenkes im Alltag das fehlende bzw. gerissene Kreuzband ersetzt werden. Als Kreuzband-Ersatz kommen zwei unterschiedliche Sehnen-Transplantationen infrage, die derzeit weltweit den „Gold-Standard“ der Kreuzband-Ersatz-Operationen darstellen:

  1. 01

    Patella-Sehne (Kniescheiben-Sehne) von Ihrem betroffenen Bein, sogenanntes Bone-Tendon-Bone-Transplantat

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    Musculus Semitendinosus-Sehne (ein aus Ihrem Oberschenkel entnommener, zu den Adduktoren zählender, halb aus Sehne bestehender Muskel, der zusammen mit der Sehne eines anderen Muskels (M. Grazilis) als Kreuzband-Ersatz verwendet wird.

Vor der Operation stimmen wir mit Ihnen die Wahl des Implantates ab. Seit einigen Jahren setzt sich im weltweiten Vergleich die Semitendinosus-Sehne als bevorzugtes Transplantat immer mehr gegen die Patella-Sehne durch. Im Rahmen der Vorgespräche stimmen wir mit Ihnen die genau für Sie zugeschnittene Operation ab.

Der Ablauf

Durch einen kleinen Schnitt an der Schienbeinvorderkante (ein ca. 3 bis 4 cm langer Schnitt) wird die Sehne entnommen. Das Einsetzten des Sehnen-Transplantates erfolgt durch die Gelenkspiegelung (Arthroskopie) des Kniegelenkes. Hier werden zwei weitere kleine Schnitte verwendet, um die Kamera und die verschiedenen Instrumente in das Kniegelenk einzuführen.

Das Sehnentransplantat (vorderer Kreuzbandersatz) wird an die Stelle des gerissenen Kreuzbandes in zwei ca. 3 cm tiefen Kanälen im Unterschenkel und Oberschenkel verankert. Hier kommen verschiedene Befestigungsmethoden durch modernste, selbstauflösenden (resorbierbare) Materialien wie Bio-Schrauben oder auf dem Knochen aufliegende Aufhängebänder (sog. Tight-Rope) zur Anwendung, die das Transplantat sicher im Knochenkanal verankern. Die eingebrachen Implantate werden im Verlauf der ersten Monate nach der Operation vom Körper resorbiert, sodass nur die ihr eigenes Sehnentransplantat als neues Kreuzband im Kniegelenk verbleibt.

Die jeweilige Befestigungsmethode wird vor der OP individuell auf den Patienten abgestimmt und an den modernsten Stand der aktuellen wissenschaftlichen Entwicklung angepasst.

Nach der OP

Nach der Operation wird eine Sog-Drainage (Redondrainage) in das Kniegelenk und eine zweite Sog-Drainage in die Entnahmestelle eingelegt. Beide kleinen Schläuche werden am ersten Tag nach der OP beim Verbandswechsel durch Ihren Hausarzt oder in unserer Verbandswechselsprechstunde, entfernt. Sofort am zweiten Tag nach der OP können Sie unter Teilbelastung an zwei Unterarmgehstützen auftreten.

Für insgesamt drei Wochen nach der Operation sollte mit dem halben Körpergewicht aufgetreten werden und mit Unterarmgehstützen teilbelastet werden. Erfahrungsgemäß kann nach einem Ablauf von drei bis vier Wochen auf die Gehstützen verzichtet werden und zu einer Vollbelastung übergegangen werden. Für eine Dauer von drei bis acht Wochen sollten mit der von uns angelegten Kniegelenksorthese Abfangbewegungen oder Dreh(Rotations)bewegungen des operierten Kniegelenkes vermieden werden.

Näheres entnehmen Sie bitte folgendem Merkblatt: herunterladen.

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